Elon Musk: Wie verbrennt man in einem Jahr 200 Milliarden?

Veröffentlicht am 25.01.2023

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Elon Musk

Tesla, SpaceX, Twitter: Stand der Name Elon Musk bis vor Kurzem noch für geniale Zukunftsprojekte, hat sich das Blatt 2022 komplett gewendet. Nicht nur die Verluste des Milliardärs sorgen für Kopfschütteln, auch seine Handlungen provozieren. Frühere Bewunderer wenden sich enttäuscht ab. Und selbst erfahrene Analysten, die die Eskapaden des als eigenwillig bis schrullig geltenden Milliardärs gewohnt sind, fragen sich: Wie um Himmels willen verbrennt man in einem Jahr 200 Milliarden Dollar?

 

Vom reichsten Mann der Welt zum zweitreichsten Dorfbewohner

Rund 2.670 Milliardäre gibt es weltweit. Lebten sie alle an einem Ort, würden sie der Zahl nach also eine etwas größere Dorfgemeinschaft bilden. Für die meisten dieser Dorfbewohner gilt zudem: Nach einem Verlust von 200 Milliarden Dollar wären sie komplett pleite, denn gerade mal sieben von ihnen verfügen über ein Vermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar.

 

Noch Ende 2021 führte Elon Musk die Gemeinschaft mit einem geschätzten Vermögen von 340 Milliarden Dollar an. Anfang 2023 sind davon noch rund 138 Milliarden übrig und der Franzose Bernard Arnault (191 Milliarden Dollar) machte Musk den Titel „reichster Mensch der Welt“ streitig. Mehr als Musk selbst haben nur seine Anleger verloren, denn allein die Tesla-Aktien brachen 2022 insgesamt um einen Wert von 700 Milliarden Dollar ein.


Gründe für den Wertverlust

Gründe dafür gibt es viele: Neben dem allgemeinen Abwärtstrend von Tech-Aktien gehören auch Lieferkettenprobleme, Produktionsdefizite und Logistikprobleme dazu. In Deutschland könnten auch die geänderten Spielregeln in Sachen Förderung von Elektroautos und eine allgemeine Kauf-Zurückhaltung eine Rolle gespielt haben.

 

Musk selbst sieht das Hauptproblem jedoch nicht auf unternehmerischer Seite, sondern bei der US-Notenbank Fed, über die man laut einem Tweet des Multi-Unternehmers „keine Kontrolle“ habe. Hätte er also besser ins Bankgeschäft statt in Twitter investieren sollen?

 

Überhaupt Twitter. Die schlappen 44 Milliarden, die Musk auf den Tisch legen musste um den Nachrichtendienst zu übernehmen, haben ihm nicht wirklich weh getan. Doch muss man sich als Normalsterblicher, dem schon ein verlorener Zwanziger Kopfweh bereiten kann, vielleicht eines vergegenwärtigen: Das Geld, das Musk und andere Milliardäre besitzen, existiert nicht auf irgendeinem Bankkonto.

 

Es handelt sich um Vermögenswerte, die nur dann als Zahlungsquelle dienen, wenn sie flüssig gemacht werden können. Und das tat Musk gleich zweimal: So folgte er 2021 dem Votum seiner Follower und verkaufte einen Teil seiner Tesla-Aktien, um mehr Steuern zu zahlen.

2022 schließlich überschwemmte er dann förmlich den Markt mit eigenen Tesla-Aktien, um Twitter gänzlich übernehmen zu können, was erheblich zum Wertverlust der Aktien beitrug.


Verlust im Ansehen und heftige Kritik: Reißt Musk das Ruder noch mal rum?

Doch nicht nur finanziell hatte Musk 2022 erhebliche Einbußen zu erleiden. Neben seinen Einnahmen sank sein Ansehen in der Öffentlichkeit vehement, was dazu führte, dass insbesondere in Deutschland zahlreiche Akteure dazu aufriefen, Twitter zu verlassen. Auch hierfür sind die Gründe vielfältig und reichen von Zwistigkeiten mit dem ukrainischen Diplomaten Andrij Melnyk bis hin zu Musks Ankündigung, künftig die Republikaner zu wählen und gesperrten Nutzern wie Donald Trump wieder Zugang zu Twitter zu verschaffen.

 

Doch Elon Musk wäre sicher nicht zum reichsten Mann der Welt geworden, wenn er sich von der Kritik an seiner Person beeindrucken ließe. Im Gegenteil, sie scheint ihn noch zu beflügeln. Möglich also, dass der Milliardär, der schon zu Schulzeiten übermäßig viel Prügel einstecken musste, das Ruder noch einmal herumreißt. Denkbar wäre aber auch, dass sich eine der schillerndsten Figuren unserer Zeit bei der Vorstellung, als ärmster Mann der Welt in die Geschichtsbücher einzugehen, bereits ins Fäustchen lacht. Warten wir’s ab.

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