So viel müssen Sie für 2000 Euro Rente verdienen

Veröffentlicht am 23.08.2024

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Die Aussicht auf eine Rente von 2000 Euro monatlich ist für viele Arbeitnehmer verlockend. Doch wie viel müssen Sie dafür heute verdienen? Das Rentensystem in Deutschland basiert auf einem Punktesystem, bei dem Ihr Einkommen die Höhe Ihrer späteren Rente bestimmt. Wir haben im Folgenden herausgearbeitet, wie viel Sie monatlich verdienen müssen, um eine Rente von 2000 Euro zu erhalten.

 

Die Berechnung der Rentenhöhe

Die gesetzliche Rente in Deutschland wird auf Basis von Rentenpunkten berechnet, die Sie während Ihres Arbeitslebens sammeln. Ein Rentenpunkt entspricht dem Durchschnittseinkommen aller Versicherten eines Jahres. 2024 liegt dieses Durchschnittseinkommen bei etwa 43.142 Euro. Verdienen Sie genau diesen Betrag, erhalten Sie einen Rentenpunkt pro Jahr.

 

Um eine monatliche Rente von 2000 Euro zu erreichen, müssen Sie insgesamt etwa 67 Rentenpunkte sammeln. Dies entspricht in etwa einem Einkommen von rund 2,1 Millionen Euro über Ihr gesamtes Arbeitsleben hinweg. 

 

Wie viel müssen Sie monatlich verdienen?

Angenommen, Sie arbeiten 45 Jahre lang, müssen Sie jährlich so viel verdienen, dass Sie etwa 1,49 Rentenpunkte pro Jahr erhalten, um am Ende 67 Punkte zu erreichen. Das bedeutet, dass Sie jährlich etwa 64.200 Euro brutto verdienen müssen, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von ungefähr 5.350 Euro entspricht.

Bei einer Arbeitszeit von 35 Jahren müssten Sie jährlich bereits etwa 77.500 Euro brutto verdienen, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von circa 6.460 Euro entspricht. Dies ergibt 1,8 Rentenpunkte pro Jahr.

Bei einer kürzeren Arbeitszeit von 25 Jahren müssten Sie sogar etwa 108.500 Euro jährlich verdienen, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von etwa 9.040 Euro entspricht, um 2,53 Rentenpunkte pro Jahr zu erreichen. Diese Beispiele verdeutlichen die Herausforderung, hohe Rentenansprüche mit kürzeren Karrieren zu erreichen.

 

Für viele Arbeitnehmer ist es schwierig, durchgängig ein solches Einkommen zu erzielen. Lücken in der Erwerbsbiografie, wie Arbeitslosigkeit, Elternzeit oder Teilzeitarbeit, können die Rentenhöhe erheblich mindern. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, zusätzlich privat vorzusorgen, um im Alter finanziell abgesichert zu sein.

 

Was ist die höchstmögliche Rente in Deutschland?

Die höchstmögliche gesetzliche Rente in Deutschland liegt derzeit bei etwa 3.500 Euro brutto monatlich. Dies ist jedoch ein außergewöhnlich hoher Wert, der nur unter optimalen Bedingungen erreicht wird, wie beispielsweise durch das Erreichen der maximalen Anzahl von 90 Rentenpunkten über ein Arbeitsleben mit kontinuierlich hohem Einkommen, das die Beitragsbemessungsgrenze erreicht oder übersteigt.

 

Wie unterscheiden sich aktuell die Renten von Frauen und Männern?

In Deutschland zeigt sich ein deutliches Rentengefälle zwischen Männern und Frauen. Frauen erhalten im Durchschnitt deutlich weniger Rente als Männer. Dieses Phänomen, bekannt als das Gender Pension Gap, liegt bei über 40 Prozent. Im Durchschnitt beträgt die monatliche gesetzliche Rente für Männer 1.373 Euro, während Frauen durchschnittlich nur 890 Euro erhalten. Die Ursachen für dieses Gefälle sind vielfältig und umfassen Faktoren wie geringere Einkommen, häufigere Teilzeitarbeit und längere Auszeiten von der Erwerbstätigkeit, oft bedingt durch Kindererziehung oder Pflegeaufgaben.

 

Dieses geschlechtsspezifische Rentengefälle zeigt sich auch regional. In Westdeutschland beziehen sowohl Männer als auch Frauen durchschnittlich höhere Renten als im Osten des Landes, allerdings ist die Differenz zwischen den Geschlechtern in Ostdeutschland weniger ausgeprägt. Dort hatten Frauen häufiger Vollzeitstellen als im Westen, was zu geringeren Einkommensunterschieden führt.

 

Deutschland im europäischen Vergleich

Deutschland steht im europäischen Vergleich im Hinblick auf die Rente vor einigen Herausforderungen. Das Rentenniveau, also der Prozentsatz des durchschnittlichen Einkommens, das Rentner als Pension erhalten, liegt in Deutschland für Geringverdiener bei etwa 46,5 %, was unter dem OECD-Durchschnitt von 64,5 % liegt. Für Gutverdiener ist die Situation ähnlich, mit einem Rentenniveau von etwa 33 %, verglichen mit einem höheren Durchschnitt in anderen Industrieländern.

Außerdem ist die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ hoch, was teilweise die finanzielle Tragfähigkeit des Systems sichern soll. Während einige Länder flexible oder niedrigere Altersgrenzen bieten, plant Deutschland, die Regelaltersgrenze schrittweise auf 67 Jahre anzuheben (passend zum Thema unser Artikel: „Leben wir zu lange für die Rente?“).

 

Trotz der vergleichsweise strengen Altersgrenzen und des niedrigeren Rentenniveaus bleibt das deutsche System stabil, unterstützt durch staatliche Zuschüsse und eine Mischung aus gesetzlicher und privater Altersvorsorge. Dennoch gibt es anhaltende Diskussionen über Reformen, um die finanzielle Nachhaltigkeit angesichts demografischer Veränderungen zu verbessern.

 

Fazit

Um eine Rente von 2000 Euro monatlich zu erreichen, ist ein hohes und kontinuierliches Einkommen über viele Jahre hinweg notwendig. Für die meisten Menschen ist es eine große Herausforderung, dieses Ziel allein durch die gesetzliche Rente zu erreichen. Eine Kombination aus gesetzlicher Rente und privater Altersvorsorge ist daher für die meisten unverzichtbar. Werfen Sie auch einen Blick auf unseren Artikel zum Thema Investitionen und Money-Mindset es kann nicht schaden, sich so früh wie möglich mit dem Thema Altersvorsorge auseinanderzusetzen.

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